Pont du Gard
Herzlich willkommen zu unserem kleinen Spaziergang rund um den Pont du Gard.
Entdecken Sie das 2000 Jahre alte Meisterwerk der römischen Baukunst. Es liegt einzigartig inmitten der mediterranen Landschaft- der Garrigue -.
1. Erkundung des Pont du Gard und Umgebung
2. Konstruktion des Pont du Gard
3. Geschichte des Pont du Gard
4. Museum des Pont du Gard und der römischen Wasserleitung
5. Eintritt und Öffnungszeiten- Parkmöglichkeiten
6. Freizeitaktivität
1. Erkundung des Pont du Gard und der Umgebung
Unser Tipp – Beginnen Sie die Besichtigung des Pont du Gard auf der linken Uferseite (Rive Gauche). Auf dem offiziellen Parkplatz können Sie für 18 Euro pro Auto parken- der Eintritt zum den Pont du Gard ist für alle Personen darin enthalten-. Am Eingang gibt es einen Übersichtsplan und einen Veranstaltungsplan, sowie ein Besucherzentrum mit Cafeteria, Souvenir Shops und dem Museum des Pont du Gard und der römischen
Wasserleitung (Aquädukt).
Am schönsten ist es jedoch, wenn Sie zuerst den kurzen Spazierweg zwischen Olivenbäumen, Rosmarin und Wacholder zum Pont du Gard machen. Vorbei geht es an der alten Mühle- le vieux moulin-, die malerisch am Fluss liegt.
Und schon überrascht der erste Blick auf den Pont du Gard, der nun – wunderbar eingebettet in die mediterrane Landschaft- vor Ihnen liegt! Nicht umsonst gehört der Pont du Gard zum Weltkulturerbe der Unesco.
Größere und kleinere Arkaden erheben sich auf drei Etagen (50 m) über den Gard ( heutiger Name Gardon ). Das Wasser floss über die obere Etage durch einen 1,20 m breiten Kanal. Über die 490 Meter lange Brücke (Pont du Gard) führt ein Fußgängerweg Rive droite. Auf der rechten Uferseite gibt es die Möglichkeit das Restaurant zu besuchen, ein Picknick zu machen oder an heißen Sommertagen zu baden.
Ein einzigartiger Blick auf den Pont du Gard bietet sich Ihnen aber, wenn Sie – vor der Brücke stehend –rechts die Stufen nach oben gehen und den Markierungen bis zum Aussichtspunkt folgen. Traumhaft schön! Es gibt kaum einen schöneren Blick! Von dort aus können Sie auch eine kleine Wanderung durch die Garrigue machen und entdecken auf ihrem Weg die Überreste der römischen Wasserleitung. Denn der Pont du Gard gehörte zu dem 50km langen Aquädukt, der die römische Provinzstadt Nîmes mit Wasser versorgte. Nîmes war eine wichtige Provinzstadt im Römischen Reich und verfügte durch den Bau des Aquäduktes über ausreichend Wasser, um Thermen und Brunnen zu bauen und gewann dadurch eine bedeutende Stellung im Römischen Reich.
Aber wie gelangte das Wasser nach Nîmes ?
Eine Wasserleitung (Aquädukt) wurde gebaut. Das hört sich einfach an. Doch für die römischen Ingenieure
war es eine Herausforderung. Die Quelle der Eure entspringt bis heute bei Uzès . Von dort aus wurde ein Wasserkanal gebaut, der zur römischen Stadt Nemausus ( Nîmes) führte. Über Hügel und Gräben hinweg mussten die römischen Erbauer Umwege gehen, eine Reihe von Brücken, Tunneln bauen, um das Wasser nach Nîmes zu leiten. Das erklärt auch warum man für eine Strecke von 17 km Luftlinie eine 50 km lange Wasserleitung benötigte. Der Höhenunterschied musste ausgeglichen werden. Das heißt konkret: auf dem 50 km langen Aquädukt musste ein Gefälle von nur 25cm auf einen Kilometer eingehalten werden. Die Neigung musste auf der kompletten Strecke konstant sein, damit das Wasser fließen konnte. Eine wahre Meisterleistung!
Im Nîmes wurde das ankommende Waser durch ein Verteilerbecken (Kastellum) mit 10 Öffnungen in die verschiedenen Stadtviertel geleitet.
Das heutige Prunk-und Schmuckstück der römischen Erbauer war also “ nur „ ein Teil des Aquäduktes, der über den Gardon führte. Die Brücke über das 50 Meter hohe Tal sollte alles, bis dahin Dagewesene, in den Schatten stellen. Doch wie war es möglich eine stabile Brücke – ohne Mörtel- über den Fluss zu bauen?
2. Konstruktion des Pont du Gard
Der Pont du Gard wurde in der römischen Quaderbauweise errichtet. Verwendet wurde der grobe, gelbliche Kalkstein, der in den Steinbrüchen rund um den Gardon gewonnen wurde. Um die Steine aus der Felswand zu brechen, bohrte man Löcher in den Fels und steckte keile hinein. Auf einer Art Schlitten, der auf kleineren eingeseiften Hölzern glitt, wurden die Steine bis zur Baustelle befördert. Eine Sklavenarbeit!
Es wurden zunächst 2 Pfeiler mit 2 Kubik meter großen Quadersteinen errichtet. Für die Bogenkonstruktion setzte man auf die Stützpfeiler eine Holzkonstruktion in Form eines Halbkreises. Um die Stütze herum wurden ohne Mörtel die schweren keilförmigen Steine aneinandergesetzt, im Bogenscheitel wurde dann der Schlußstein gesetzt. Bis heute werden die Steine durch den gegenseitigen Druck gehalten. Es war die hohe Kunst der römischen Architektur einen Bogen zu bauen, denn diese Kunstfertigkeit ermöglichte den Römern Täler und Flüsse zu überbrücken.
Etwa 1000 Mann arbeiteten über drei Jahre an der Konstruktion des Pont du Gard. Als Werkzeuge und Hilfsmittel standen ihnen Meißel, Winkel, Wasserwaage, Schaufel, Flaschenzüge und Baukräne. Überall am Mauerwerk ragen noch heute unregelmäßige Steine hervor, an denen während der Bauphase die notwendigen Baugerüste verankert wurden. Sie dienten später als Halterung für die Baugerüste bei Reparaturen an der Fassade.
3. Geschichte des Pont du Gard
Der Pont du Gard wurde etwa um 50 nach Christus gebaut, zu einer Zeit als die heutige Provence eine römische Provinz ( provincia ) war. Die Brücke ist ein Meisterwerk der römischen Architektur und war das Verbindungsglied des römischen Aquaeduktes über den Gardon. Die Wasserleitung, die von Uzès nach Nîmes führte, funktionierte nur etwa 140 Jahre. Danach wurde sie nicht regelmäßig gewartet, das heißt: sie wurde nicht von den Kalkablagerungen befreit. Infolgedessen lief das Wasser nicht mehr richtig durch Kanal. Im 5. Jahrhundert versiegte die Wasserleitung und wurde aufgegeben. Doch die Steine nutzten wiederum anderen. Man brach zum Teil die Steine aus der Wasserleitung heraus und verwendete sie zum Hausbau. Nur die Brücke wurde verschont, denn sie diente als Verkehrsweg über den Gardon. Der Pont du Gard wurde immer wieder renoviert und restauriert (1702, 1745, 1840) und zählt seit 1985 zum Weltkulturerbe der Unesco. Vor etwa 10 Jahren wurde mit der Umstrukturierung des 165 Hektar großen Areals um den Pont du Gard begonnen. Das Museum, die Spielothek, sowie die Cafeteria und Souvenirshops wurden im Eingangsbereich des Pont du Gard errichtet (Rive gauche). Jährlich finden hier Konzerte, Feuerwerke und andere Veranstaltungen statt. Die Informationen dazu finden Sie am Eingang des Pont du Gard (Rive gauche).
4. Museum am Pont du Gard
Das Museum zeigt die Geschichte des Pont du Gard und der römischen Wasserleitung. Modelle und virtuelle Nachbauten sowie Multimediavorführungen nehmen Sie mit in die Welt des antiken Rom und dem Leben in der römischen Provinz
5. Eintritt und Öffnungszeiten-Parkmöglichkeiten
Der Pont du Gard ist ganzjährig geöffnet!
Januar und Februar, sowie November und Dezember : 8.30 – 19.00 Uhr
März und April, sowie Oktober : 8.00 – 20.00 Uhr
Mai bis September: 7.30 – 00.00 Uhr
Kulturelle Aktivitäten und Shops sind ab 9.00 Uhr geöffnet:
Juni und September bis 19.00 Uhr
Juli und August bis 20.00 Uhr
März-Mai und Oktober November bis Februar bis 17.00 Uhr
Das Museum ist vom 1.- 21. Dezember geschlossen.
Die Parkplätze der Rive gauche und der Rive droite (linke und rechte Uferseite des Gardon) sind von 7.00 – 1.00 Uhr nachts geöffnet.
Die Parkgebühr beträgt pro Auto (mit bis zu 5 Personen) 18 Euro. Darin ist auch das Eintrittsgeld für den Gesamtkomplex des Pont du Gard enthalten. Motorrad 12 Euro/ Fußgänger oder Fahrradfahrer 10 Euro pro Person (Gruppe bis zu 5 Personen 15 Euro.
Für Studenten und Behinderte gibt es reduzierte Tarife (Ausweis nicht vergessen!)
Abends – nach Schließung der kulturellen Stätten (Museum etc.) – beträgt die Parkgebühr am pro Auto 10 Euro.
6.Tipp für Freizeitaktivitäten
Neben den Wanderungen zum und um den Pont du Gard (ausgewiesene Wanderwege) gibt es noch eine sportliche Art sich dem Pont du Gard zu nähern. Eine Kanufahrt durch die Schlucht des Gardon (Gorges du Gardon) von Collias aus bis zum Pont du Gard. Man sollte schwimmen können und ein bisschen sportlich sein. Für Eltern mit kleinen Kindern empfiehlt sich die Kanufahrt nicht! Da lohnt sich aber der kleine Badestrand am Pont du Gard.
Irmgard und Bernd Von der Linde